Page 33 - ZSG Bordmagazin 2020 - Zürichsee Schifffahrt
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Badegäste im Wasser tummeln und das Anlegen an der Schiffstation verunmöglichen, informiert uns der Kapitän per Funk. Wir leiten die Informationen weiter und speisen diese dann direkt in den Fahrplan ein. Richtig brenzlig wird es zum Glück selten. Bei Schiffsausfällen oder einer Häufung krankheitsbedingter Absenzen gegen Ende Saison kann es aber schon einmal eng werden. Unser erfahrenes nautisches Personal ist glücklicherweise sehr breit ausgebildet und vielseitig einsetzbar: So können auch unsere Kapitäne und Deckchefs bis zu einem bestimmten Fahrzeugtyp die Schiffsmaschinen bedienen und verschiedene Funktionen ausüben.
Der perfekte Job für Allrounder. Aufgewachsen bin ich in Urdorf. Eigentlich bin ich keine grosse Wasserratte – in die Schifffahrt bin ich eher reingerutscht. Ich wollte eine kaufmännische Ausbildung machen, die nicht zu zahlentechnisch, sondern eher betrieblich ausgerichtet ist – das habe ich im öffentlichen Verkehr bei den SBB gefunden. Seit Juli 2017 arbeite ich nun bei der ZSG. Am besten gefällt mir, dass ich hier wirklich alles machen kann: von kurzfristiger und langfristiger Planung über Extrafahrten bis hin zur Eventplanung. In Betrieben mit weniger überschau- baren Ressourcen sind diese Aufgaben auf verschiedene Abteilungen verteilt.
Ich aber schätze die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Bereichen. Letztes Jahr konnte ich zudem mein Studium zum Tourismusfachmann abschliessen.
Berufsbegleitend zu studieren war manchmal anstrengend, doch ich mag Heraus- forderungen – das Nicht-Alltägliche. Derzeit beschäftige ich mich zum Beispiel
in einem Nebenprojekt mit der Digitalisierung unseres gesamten Planungssystems. Zu den schwierigsten Aufgaben in meinem Job gehört sicher, den verschiedenen Anspruchsgruppen gerecht zu werden und eine Win-win-Situation für alle Betei- ligten zu schaffen. Wir bilden die Schnittstelle zwischen Verkauf, Technik und Betrieb: Während die einen Schiffe für Extrafahrten benötigen, möchten die anderen diese unterhalten und umbauen – und wir müssen gleichzeitig den normalen Fahrbetrieb gewährleisten. Das alles unter einen Hut zu bringen, ist eine komplexe Aufgabe.
Eine grosse Familie. Neben Organisationstalent und der Fähigkeit zu ver- netztem Denken braucht man auch Durchsetzungsvermögen sowie eine gewisse «Spitzbübigkeit». Dazu gehört, auch einmal unangenehme Dinge anzusprechen
– zum Beispiel, wenn es darum geht, jemandem einen zusätzlichen Dienst aufzubrummen. Dabei hilft es sicher, dass wir bei der ZSG ein sehr familiäres Verhältnis pflegen: Man kennt sich und ist per Du. Der persönliche Kontakt ist mir wichtig, schliesslich muss ja nicht immer alles über Telefon oder E-Mail laufen. Zudem schätzen sie es auf der Werft ebenfalls, die Bürokollegen ab und an zu Gesicht zu bekommen: sei dies bei unserem morgendlichen Rundgang oder in der Mittagspause auf dem Schiff. Es ist denn auch der Kontakt mit den ver- schiedenen Stellen und Mitarbeitenden, der mir in meinem Arbeitsalltag am meisten Freude bereitet. Schön ist auch, wenn man den Kolleginnen und Kollegen draussen auf dem See unverhofft eine Freude machen kann. Zum Beispiel mit einem zusätzlichen freien Tag mitten in der Saison. Oder wenn du nach einer grossen Störung die verschiedenen Puzzlesteine wieder zusammengesetzt hast, sodass am Schluss alles passt und der Betrieb wieder läuft wie er sollte – das ist dann wirklich ein gutes Gefühl. Protokoll: ls
THE MAN BEHIND THE PLAN
Benjamin Dreier, 25, works for ZSG as a dispatcher. Together with his team, he ensures all the day-to-
day operations go to plan. From drawing up the employee roster
and boats’ schedules through to organising special cruises and uniform procurement, the buck stops with him. Though he cherishes the challenges, he says the job
does require a strong capacity for joined-up thinking and the ability to assert oneself – with a little mischievousness thrown in for good measure.
zsg.ch/jobs
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Bilder: Tom Egli