Page 27 - Bordmagazin 2023 ZSG
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   Sie arbeiten mit verschiedenen Techniken: Gedächtnisspiele, Mani- pulation, Hypnose. Wie lernt man das? Das Wichtigste ist echtes Interesse. Was gibt es Spannenderes, als das Gegenüber «lesen» zu können? Schon mit
elf Jahren habe ich meinen Bruder hypnotisiert. Vieles habe ich mir später durch jahrzehntelanges Üben beigebracht. Mein Schauspielstudium hat mir unter anderem geholfen, mich selbst zu spiegeln. Der psychologische Aspekt ist in all diesen Techniken essenziell.
Das verbindende Element Ihrer Techniken ist die mentale Stärke. Wie trainieren Sie diese? Dabei gehe ich ähnlich vor wie ein Schachspieler. Ich überlege Zug um Zug, was ich mache, wohin ich will und was die mögliche Reaktion meines Gegenübers sein könnte. Indem ich möglichst alle Eventua- litäten durchspiele, finde ich immer wieder neue Wege, um am Schluss zum Ziel zu gelangen. Zudem analysiere ich nach jedem Auftritt, was ich das nächste Mal anders oder besser machen könnte. So lerne ich ständig dazu.
In Ihren Shows wird nicht nur gestaunt, sondern auch viel gelacht. Sind sie auch Komiker? Ich plane die Gags oder Witze nicht aktiv ins Programm ein. Trotzdem versuche ich die Leute dahin zu bringen, dass auch Situations- komik entstehen kann. Denn Lachen löst die Anspannung und schafft Vertrauen.
Wie verraten sich die Menschen beim Lügen? Wenn jemand plötzlich unruhig wird oder viel blinzelt, kann das ein Indiz für eine Lüge sein. Denn dann verarbeitet unser Gehirn mehrere Gedanken gleichzeitig. Doch eindeutige Indikatoren, dass jemand etwas verstecken will, gibt es nicht. Ich konzentriere
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