Page 9 - Bordmagazin 2023 ZSG
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 Nachhaltigkeit
    HALVING CO2 EMISSIONS
The ZSG Lake Zurich Navigation Company has set out to halve its CO2 emissions by 2030. The three E-boats already travelling up and down the Limmat represent a mile- stone on that journey. They replace the diesel-powered boats that served the company for 30 years. ZSG is pushing ahead on environ- mental issues because it wants to act responsibly in the interests of its employees, guests and nature. Passengers will benefit from the new E-boats on several levels. No engine noise, extra available space, no diesel fumes and wheelchair accessibility – and of course the good feeling of knowing that they’re travelling sustainably.
zsg.ch
Bilder: Dominik Baur
Einsatz bewährte Stromer gibt es noch wenige. Schliesslich bekam Ampereship in Stralsund (D), ein Unternehmen der Ostseestaal Gruppe, den Zuschlag. Das Design stammt aus Zürich, die Elektromotoren aus dem österreichischen Lustenau.
«Es gibt dort einen kleinen Familienbetrieb, der mit dem gleichen Engagement wie die Bauwerft, mit Leib und Seele, mit Wissen und Engagement Elektroantriebe baut», sagt das ZSG-Geschäftsleitungsmitglied. «Und im Falle eines Falles muss der Ersatz-Motor nicht von irgendwoher eingeflogen werden, er ist innerhalb
von Stunden in Zürich.» Übrigens − so ein elektrischer Schiffsmotor ist kaum grösser als ein Automotor und braucht viel weniger Platz als die herkömmlichen Dieselmaschinen.
«Für die Passagiere bedeuten die neuen Boote eine ruhige Fahrt, ein besseres Platzangebot, keinen ‹Dieselduft› sowie das Gefühl, nachhaltig unterwegs zu sein.»
Klarer Fahrplan in die Zukunft. ZSG-Direktor Roman Knecht plant in den kommenden Jahren auch die Elektrifizierung der drei Schiffe «Albis», «Pfannen- stiel» und «Uetliberg». Das Motorschiff «Bachtel» soll bis 2025 ebenfalls durch ein neues Schiff mit möglichst alternativem Antrieb ersetzt werden. Und der Strom dafür? «2026 sind Investitionen in Fotovoltaik-Anlagen auf dem Werft- hallendach geplant», sagt Knecht. «Damit wird die ZSG das wahrscheinlich grösste Solarkraftwerk der Stadt Zürich mit rund einem Megawatt betreiben.»
Warum geht gerade die ZSG in Umweltdingen voran? «Wir wollen die Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitenden, unseren Gästen und vor allem auch gegenüber der Natur übernehmen», sagt Knecht. Auf die ZSG warten aber noch grosse Brocken. Denn aktuell ist noch nicht klar, wie die Dampfschiffe und die grossen Motorschiffe – etwa die MS Helvetia – dereinst angetrieben werden. Aber auch hier geschieht einiges: Aktuell werden in den Dampfschiffen «Stadt Rapperswil» und «Stadt Zürich» die alten Dampfturbinen zur Erzeugung des Bordstroms durch neue Dieselgeneratoren ersetzt. «Dies führt zu einer deutlichen Senkung des Dieselölverbrauchs», so Knecht.
Ein gutes Gefühl für die Passagiere. Ein erster Meilenstein zur Halbierung des CO2-Ausstosses bis 2030 sind aber die drei elektrischen Boote, die nun auf der Limmat verkehren. «Vielleicht läuft nicht auf Anhieb alles rund, vielleicht müssen wir uns mit Kinderkrankheiten herumschlagen», meint Dali, «aber das nehmen wir in Kauf. Doch wir ebnen damit das Terrain. Ich denke, dass es zur Aufgabe des öffentlichen Verkehrs gehört, neue Wege zu gehen. Für kleinere Firmen und Private wird der Schritt in die E-Zukunft einfacher.» Das mag ja alles recht und gut sein. Doch was haben eigentlich die Passagiere von den neuen E-Booten? Dali zählt
auf: «Eine ruhige Fahrt, ein verbessertes Platzangebot, kein ‹Dieselduft›, eine perfekte Aussicht auf die Umgebung, eine ganzjährige Klimatisierung sowie Rollstuhltauglichkeit − und das gute Gefühl, nachhaltig unterwegs zu sein.» fb
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